Im Frühling 2015 sind rund 100 (in Worten: hundert) Interessierte einem Aufruf gefolgt und sind zu den ersten beiden Treffen einer Initiative gekommen, die sich später plietsch nennen sollte. Das Ziel war, allen Lüneburger*innen einen verpackungsfreien und unkomplizierten Einkauf zu ermöglichen. Über zwei Jahre später ist dieses Ziel zum Greifen nah.
In dieser Zeit ist viel passiert, es ging auf und ab. Vor allem bestand der Prozess in den letzten beiden Jahren darin, Kontakte sowie Know-How zu sammeln und sich darüber im Klaren zu werden, welche Bedingungen plietsch erfüllen soll. Bei so vielen Menschen, die an dem Konzept mitwirken wollten, gab es auch mindestens ebenso viele unterschiedliche Ideen davon, wie ein verpackungsfreier Einkauf aussehen soll. Deshalb war es wichtig und richtig, dass die Gruppe der aktiv Beteiligten mit der Zeit geschrumpft ist. Damit konnten wir uns zunehmend darauf konzentrieren, was plietsch im Kern auszeichnet.
Es geht nicht bloß darum, auf Verpackungen zu verzichten. Wir möchten Euch nachhaltig und fair produzierte Lebensmittel und andere Haushaltswaren anbieten, die Ihr nicht erst auf den Prüfstand stellen müsst, um eurer Verantwortung gegenüber der Umwelt gerecht zu werden. Ihr sollt beispielsweise nicht zwischen einem Bio-Siegel und der regionalen Herkunft eines Produkts entscheiden müssen. Der Einkauf soll alltagstauglich bleiben: Wir wissen, dass es schnell gehen muss und die Wege auch nicht zu lang sein dürfen. Und es war uns sehr schnell klar, dass diese Kriterien womöglich am besten erfüllt werden, wenn plietsch sich nicht erst als eigener Laden irgendwo weitab vom Schuss etablieren muss, sondern in einem bereits bestehenden Geschäft seine Heimat findet.
Wir haben nun einen Kooperationspartner gefunden, der diese Herausforderung mit uns gemeinsam angehen möchte: EDEKA Bergmann.
Die Betreiber des Supermarkts am Salzmuseum sind sehr offen für spannende, innovative Einkaufskonzepte. Damit rennen sie gerade in einer Stadt wie Lüneburg offene Türen ein, wo das Bedürfnis nach mehr Nachhaltigkeit überdurchschnittlich stark vertreten ist. Vor einigen Monaten haben wir uns zufällig bei einem Runden Tisch zum Thema Ernährung gefunden und festgestellt, dass sich unsere Vorstellungen zur Zukunft des Einkaufens zu großen Teilen decken. Der familiengeführte und seit vielen Jahren in Lüneburg verankerte Betrieb setzt sich schon länger mit der Idee eines verpackungsfreien Einkaufs auseinander und möchte im ersten Schritt wiederverwendbare Frischeboxen einführen, in denen Lebensmittel transportiert werden.
Um die Umsetzung dieser und ähnlicher Ideen wird sich künftig plietsch kümmern. Ab dem kommenden September werden wir eine eigene Abteilung in EDEKA Bergmann zur Verfügung gestellt bekommen, in der Einweg-Verpackungen tabu sind! Da viele von Euch ohnehin dort einkaufen, ist das wohl die alltagstauglichste Lösung, die wir uns für plietsch wünschen konnten. Zudem wird dadurch verpackungsfreies und nachhaltiges Einkaufen auch Menschen nahegebracht, die mit unserem Anliegen bislang noch nicht viel am Hut haben.
Wir freuen uns riesig, dass wir diese Neuigkeiten endlich mit Euch teilen können. Die Arbeit der letzten zwei Jahre scheint sich endlich auszuzahlen. Wir danken Euch für euer Vertrauen! Ohne die Bestätigung unserer Arbeit hätte sich dieses Vorhaben wahrscheinlich vor langer Zeit verlaufen. So aber freuen wir uns, Euch ab September im EDEKA Bergmann begrüßen zu dürfen!
Bis dahin versorgen wir Euch weiterhin mit den neusten Infos. Ihr hingegen dürft die frohe Botschaft sehr gerne weitererzählen und diesen Newsletter an eure Freunde weiterleiten.
Bis bald,
Euer plietsch-Team
P.S.: Die Landeszeitung Lüneburg hat am Wochenende auch schon von unseren Plänen berichtet. Den Artikel dazu findet ihr hier: https://www.landeszeitung.de/blog/lokales/757202-einkaufen-ohne-muell-ab-herbst-auch-in-lueneburg
Hallo, ich freue mich schon auf die Möglichkeit unverpackt einzukaufen und frage mich, ob die Plietsch-Ecke “nur“ beim Salzmuseum oder auch in den anderen Edeka Bergmann Filialen angeboten wird.
Ich bin seit einiger Zeit dabei Verpackung zu vermeiden, vorrangig Plastik, was aber aufwändig und teuer ist. Vielen lieben Dank für euer Angebot!
Vorerst wird’s plietsch nur in dieser einen Filiale geben. Aber wer weiß: Wenn’s gut läuft, können wir uns auch mehr vorstellen. Aber wir wollen den Ball erstmal flach halten.
Finde ich super =)
Gerade auch mit dem Hintergrund, das Thema in die Gedanken des Durchschnittskonsumenten zu bringen.
Es werden viele darauf aufmerksam und wenn der Franchisenehmer dadurch bessere Zahlen schreibt, werden wohl auch mehrere Betriebe auf weniger Verpackungen setzen wollen. Ein schönes Domino-Prinzip. Wenn ihr dann merkt, dass ihr super Zulauf habt, könnt ihr euch ja immer noch überlegen, ob ihr größer werdet.
Ich sehe da große Vorteile =)
Freue mich schon auf den September 😉
Alles Gute Euch und weiter so
Toll, herzlichen Glückwunsch zur eigenen Abteilung! Wie ist jetzt das Geschäftsmodell genau? Ihr hattet doch so eine Art Genossenschaft vor. Oder braucht ihr nun gar keine finanzielle Unterstützung?
Bitte entschuldige die späte Antwort.
Anfangs haben wir mehrere unterschiedliche Modelle in Betracht gezogen und uns nun als Gesellschaft bürgerlichen Rechts ausgegründet. Die Kooperation mit Edeka Bergmann’s sieht so aus, dass wir die Konzeption und inhaltliche Gestaltung des verpackungsfreien, nachhaltigen Einkaufens übernehmen und Edeka Bergmann’s in dieser Hinsicht beraten. Die Beschaffung der Behälter, Einrichtung der Infrastruktur und spätere Geschäftsführung liegt dann nicht bei uns, sondern wird von Edeka Bergmann’s übernommen. Somit sind wir nicht auf finanzielle Unterstützung, etwa in Form von Spenden, angewiesen und stellen sicher, dass wir uns die Arbeit mit Edeka Bergmann’s genaue entsprechend unserer jeweiligen Expertise teilen!