Toll, was Ihr da auf die Beine gestellt habt! Was noch fehlt, ist Reis.“

So oder so ähnlich klingt das Feedback, das ihr täglich per Email, Facebook-Nachricht oder durch die Wunschbox im plietsch-Regal an uns richtet. Dafür herzlichen Dank! Nur so können wir auf Bedenken eingehen, Fragen beantworten und über Sortimentserweiterungen nachdenken. An dieser Stelle möchten wir kurz darüber aufklären, warum wir im Sortiment von plietsch. natürlich unverpackt keinen Reis führen. 

Dass der Reis „fehlt“, ist tatsächlich kein Zufall, sondern hat gleich mehrere Gründe: Der Grundgedanke unseres plietsch-Konzeptes ist, nachhaltiges Einkaufen so einfach wie möglich zu machen. Damit ihr nicht für jedes Produkt selbst beurteilen müsst, wie nachhaltig es ist, findet ihr bei uns ausschließlich Produkte, die an sich schon sehr nachhaltig sind. Hauptausschlaggebend sind dabei die Anbauart und deren Umweltauswirkungen sowie die sozialen Anbaubedingungen und natürlich der Transportweg. Deswegen bieten wir euch bei plietsch. natürlich unverpackt ausschließlich Produkte aus biologischem, möglichst regionalem Anbau an.

Reisanbau und das Klima

Beim Reis gibt es in diesem Zusammenhang gleich mehrere Probleme: Zwar gibt es Reis aus biologischem Anbau, jedoch fast ausschließlich aus dem außereuropäischen Ausland – und damit verbunden mit großen Transportemissionen. Dazu kommt, dass Reis im Anbau deutlich mehr Treibhausgase, vor allem Methan, freisetzt, als andere „Beilagenprodukte“ (wie z.B. Kartoffeln). Da ausgerechnet Methan auch noch ein wesentlich höheres Treibhauspotential hat als CO₂, ist die Gesamt-Ökobilanz von Reis leider nicht besonders gut – Reis ist tatsächlich die Kulturpflanze mit den größten Klimaauswirkungen je Kalorie.

Die Alternative: Dinkelreis bzw. Kochdinkel

Es gibt aber eine gute Nachricht: Natürlich wissen wir, dass Reis ein wichtiger Bestandteil vieler Gerichte ist, auf die auch wir vom plietsch-Team nur ungern verzichten möchten. Deshalb bieten wir euch mit Dinkelreis bzw. Kochdinkel ein Alternativprodukt an, das fast die gleichen Eigenschaften wie Reis besitzt (vom Kochverhalten bis zum Geschmack) und dessen Ökobilanz deutlich besser ausfällt. Zur Zubereitung einfach einen Teil Kochdinkel mit zwei Teilen Wasser 10-15 Minuten köcheln lassen und anschließend, je nach gewünschter Bissfestigkeit, mehrere Minuten ohne Hitzezufuhr quellen lassen. Fertig! Erstaunlich, wie vielfältig man unsere ursprünglichen und heimischen Getreidesorten verwenden kann, oder?

Wir wollen euch Reis nicht verbieten!

Das soll übrigens nicht heißen, dass ihr keinen Reis mehr essen dürft oder sollt – wir haben nur entschieden, dass Reis eben kein durch und durch plietsches Produkt ist und führen diesen deshalb nicht im Sortiment. Übrigens: Dass wir euch Milchreis anbieten, liegt daran, dass wir ihn aus Europa beziehen und so zumindest die weiten Transportwege umgehen können. Und Risotto kann man damit sogar auch noch kochen!

 

 

Weiterführende Informationen:

Eckert, Kölbel (2018): Reisanbau klimaschädlicher als gedacht. SWR.
https://www.swr.de/swr2/wissen/klimaschaedlicher-reisanbau,article-swr-19602.html
Hoffmann (n.d.): Klimawandel: Fünf überraschende Treibhausgas-Schleudern. GEO.
https://www.geo.de/natur/nachhaltigkeit/17195-bstr-fuenf-ueberraschende-treibhausgas-schleudern
Kritee, Proville et al. (2018): Global risk assessment of high nitrous oxide emissions from rice production. White Paper.
https://www.edf.org/sites/default/files/documents/EDF_White_Paper_Global_Risk_Analysis.pdf
Quinn, Hodges (2019): Your Bowl of Rice is Hurting the Climate Too. Bloomberg.
https://www.bloomberg.com/news/articles/2019-06-03/your-bowl-of-rice-is-hurting-the-climate-too